Mehr als nur Meer



Was der Gynägologe hinterließ

Antikes Cupra Marittima

Grottammare braucht sich hinsichtlich langer Geschichte ebenfalls nicht zu verstecken. Viele Bauten aus dem 15. Jahrhundert und früher legen davon Zeugnis ab, darunter eine Burg, die sogar noch älter ist. Nicht minder stolz können die Bewohner auf einen großen „Sohn der Stadt“ sein, denn der spätere Papst Sixtus V. (16. Jahrhundert) wurde hier geboren.

Tauchen wir nochmals in die Geschichte ein, so entdecken wir, dass auch die Römer schon hier vertreten waren.
Eine Grabinschrift in der Kirche San Martino bezeugt den von Kaiser Hadrian gegebenen Auftrag zur Restaurierung des Tempels der Göttin Cupra! Nahe dieser Kirche stößt der Besucher sogar auf eine römische Zisterne, die den Namen „Bad der Königin“ trägt.

Für Meereskunde-Interessierte halten die Küstenorte noch Besonderheiten bereit. Zum einen das weltgrößte Muschelmuseum bei Cupramarittima und das Museo della Civiltà Marinara in San Benedetto.
Dort werden Fundstücke aus dem Meer gezeigt, deren älteste Stücke fast 3000 Jahre alt sind.
Interessant ist der Hintergrund der Entstehung dieses Museums. Ein Gynäkologe der Stadt, Giovanni Perotti, dessen Patientinnen durchweg Frauen von Fischern waren, erhielt für seine Assistenz bei Geburten als Geschenk von fast jedem Fischer eine alte Amphore. Es sind diese Stücke, die nun im Museum zu bewundern sind.
In Cupra Marittima stieß man vor etlichen Jahren auf die Reste einer römischen Ansiedlung. Die Grabungen werden nun etwas langsamer fortgesetzt – Krise lässt grüßen – aber das wohl bislang schönste Fundstück ist ein Ninfeo. Dieses Tempelchen war Teil einer römischen Villa. Dieser archäologische Park, fast im Herzen von Cupra Marittima gelegen, umfasst 32 Hektar und beherbergt sogar die Reste eines römischen Forums.